Harzer Bergwald Tourendetails:
Streckenlänge: 13 Kilometer Start: Parkplatz Dreibrodestein bei St. Andreasberg Streckenverlauf: Parkplatz - Dreibrodesteine - Jordanshöhe - Gasthaus Rinderstall - Rehberger Grabenhaus Sehenswürdigkeiten: Dreibrodesteine, Gasthaus Rinderstall, Rehberger Grabenhaus Stempel Harzerwandernadel: 123 ,154, 155 Info zu Bus und Bahn: KVG-Braunschweig Parkplatz: Dreibrodestein(kostenlos) Download: GPX-Datei | ||
Dreibrodesteine
Vom Parkplatz Dreibrodesteine gehen wir in Richtung "Fischbach Straße". Schräg links führt ein Pfad vom Parkplatz in den Wald. Der Wanderweg rotes X ist ausgeschildert. Weiter finden wir Wegweiser mit der Aufschrift "Fischbach Straße ". Über einen Splittweg kommen wir nach 1,5 Kilometer Wanderweg schon an der ersten Schutzhütte an. "Schutzhütte Fischbach" ist auf einem Schild zu lesen. Pia und Hagen bemerken, dass diese Schutzhütte etwas Uriges hat und schauen sich um. Die Hütte ist sehr vom Moos bewachsen, Bäume und Sträucher sind ebenfalls sehr vermoost. Ich sauge mir mal eben schnell aus den Fingern eine Geschichte herbei. Sie erzählt davon, dass in dieser Hütte eine Hexe namens Herakla wohnt. Die Kids hören gespannt zu, sie wollen die Hexe sogar sehen. Ich berichte, dass sich die Hexe nur mir zeigt und ihr eigentliches Haus sich unsichtbar hinter der Schutzhütte befindet. Die Fischbachhütte ist der Eingang zu ihrem richtigen Haus. Die Kinder lachen und spotten: "Was du wohl erzählst." Grinsend schlage ich vor weiterzugehen und verspreche Pia sowie auch Hagen, noch heute weitere Spuren von Hexen zu zeigen. Neugierig und skeptisch zugleich willigen die Beiden ein und folgen mir. An der Schutzhütte gabelt sich der Weg. Wir nehmen den linken Abzweig, der sich jetzt "Alter Briefträgerweg" nennt. Die Wegabsperrungen, auf die man hier trifft, können leicht zur Seite geschoben werden. Dies ist auch erlaubt. Nur eine Bitte, die Holzpfähle wieder schließen! Es sind Absperrungen vom Forstbetrieb, um die jungen Pflanzen und Bäume vor der Zerstörung durch Waldtiere zu schützen. Zusätzlich dient diese Sperre auch für motorisierte Fahrzeuge. Nach Zirka 150 Meter biegen wir in einen Trecker-Weg ein und befinden uns mitten im Blaubeerparadies. Da der Boden sehr moosig und sumpfig ist, findet man bestimmt zur geeigneten Jahreszeit den einen oder anderen Waldpilz. Vom Wind umgerissene Fichten liegen quer im Weg, wir müssen über sie drüber klettern und drunter durch kriechen. Der Weg führt leicht bergab und ist nur schwer erkennbar.
Haltet euch am besten nach dem GPS-Weg ( Komoot ). Der Track führt euch mitten durch den Wald zu den Dreibrodesteinen.
Harzer Bergwald Tipp:
Als wir die Dreibrodesteine erreichen, jubeln Pia und Hagen. Der erste Stempeleintrag ist für den heutigen Tag vollbracht. Stempelfeld 154 ist somit farbig markiert. Die Dreibrodesteine sind große Findlinge, die aus der Zeit stammen, wo sich das Harzgebirge errichtet hat. Weiter gibt es hier noch eine Gedenkstätte für die verstorbenen Forstarbeiter dieser Region. Wir machen eine kleine Pause und die jungen Wilden, wie ich meine Begleiter mittlerweile nenne, nutzen die Zeit, um auf den Findlingen zu klettern. Ich beschäftige mich da lieber mit Fotografieren, ist da eher mein Ding. Einer muss ja schließlich aufpassen ;)
Rinderstall
Über den Wanderweg rotes X geht es weiter in Richtung Straße. Kleinere Fichten und junge Laubbäume wachsen aus der Erde. Ein Bach plätschert hier entlang. Bei schlechten Wetterverhältnissen kann der Wanderweg sehr matschig sein. Wir haben heute Glück, es ist zwar nicht gerade Sonnenschein und blauer Himmel, aber es ist immerhin trocken. An der Straße biegen wir rechts ab. Der Wanderweg verläuft neben der Straße. Nach einem kleineren Hügel treffen wir auf einen Parkplatz mit Picknickmöglichkeit. Wir halten uns schräg links, überqueren jetzt die Landstraße und kommen zur Jordans Höhe, einem Feriendorf mit kleinen Wohnhütten bei St. Andreasberg. Einige Meter weiter treffen wir auf den "Harzer Hexenstieg". Genauer gesagt ist es die Brockenumgehung des Hexenstieges. Der Fernwanderweg führt uns über Wald und Wiesen zum Gasthaus Rinderstall. Die jungen Wilden springen über Bäche und tollen wie wilde Tiere auf den Wiesen herum. Da sie sehr ausgelassen sind, scheinen sie ihren Spaß zu haben. Hagen erkundigt sich nach den Bedeutungen der Hexenabzeichen, die er auf den Pfeilern, Wegweisern und Zäunen sieht. Ich erkläre ihm natürlich, wie es sich für mich gehört, dass wir auf dem Hexenstieg gehen und als Wegzeichen dafür eine Hexe auf einen Besen reitend benutzt wird. Grinsend verneint Hagen und witzelt: "Eine der Hexen hat ein Problem mit dem Besen gehabt. Ihr Fluggerät wird defekt gewesen sein. Die Hexe ist mehrmals unkontrolliert gegen einen Pfeiler geflogen. Die Abdrücke stammen gewiss von ihr. Ich hoffe der Hexe ist nichts zugestoßen." Ich schaue mit ernsten Blick zu ihm, er zu mir und wir beide lachen sehr laut über seine Worte. Ja, Freund Hagen ist schon ein ganz besonderer. Wanderungen mit ihm machen sehr viel Freude. Wir treffen auf größere Lebensformen von Insekten. Das "Naturkparkhaus St. Andreasberg" hat sie hier ausgewildert. Es handelt sich um hölzerne Modelstücke des Naturparkhauses. Der Wanderweg führt durch das „Wendeltreppental". Laubbäume ragen hoch empor. Der Weg wird zu einem schmalen Wanderpfad. Im "Odertal" überqueren wir die Oder. Der Fluss ist heute sehr gefüllt, durch die vielen Regengüsse der letzten Tage, sowie der einsetzenden Schneeschmelze hat sich einiges angesammelt. Unser Wanderweg wird jetzt ein Teerweg und schon bald kommen wir zur "Gaststätte Rinderstall". Ein lautes Jubeln erklingt von den jungen Wilden, denn sie haben ihren heutigen 2. Eintrag in den Stempelpass gestempelt. Pia bemerkt, dass sie noch einen weiteren Stempeleintrag machen darf. Ja, wir sind an der Stempelstelle 123, die auch für den Hexensteig zählt. Und so setzt sie den Stempel ins Sonderheft und erneuter Jubel erklingt.
Zur Gaststätte selbst:
Hier gibt es geschichtliche Erzählungen aus der Zeit um 1870, dass dieses Gebäude einst ein Rinderstall und auch Wohnhaus für den Rinderhirten gewesen war. Die braunen „Andreasberger Harzrinder“ fanden hier Unterkunft und ihre Sommerweiden. Vorüberziehende Wanderer wurden schon damals mit frisch gemolkener Milch aus eigener Produktion versorgt. Ja... als Wanderer war man hier schon immer ein gern gesehener Gast. In den 1950er Jahren avancierte es immer mehr zur Wandergaststätte. Seit 1986 präsentiert es sich in seinem jetzigen Baustil.
Vor dem Gasthaus befindet sich eine größere Wiese, die sich für Spielmöglichkeiten für Kinder eignet. Also falls eine Pause in der Gaststätte eingeplant ist und die jungen Wilden sich noch etwas austoben möchten, wäre das hier ein idealer Ort dafür. Einen Ball oder etwas Ähnliches mitnehmen und schon kann der Spaß beginnen. Am Gasthaus befinden sich auch Spielegeräte siehe Foto
Harzer Bergwald Tipp:
Rehberger Grabenhaus
Wir gehen auf dem Teerweg zurück von dem wir kamen. Ab der breiten Brücke, die über die Oder führt, wird der Weg "Lochstraße" genannt. Das Rehberger Grabenhaus ist sehr gut ausgeschildert. Der Weg führt am Graben "Kellerwasser" entlang. Wir gehen für heute die einzige harte Steigung des Tages. Der Teerweg bleibt bis zum Rehberger Grabenhaus unter unseren Füßen. Auf einer Baumwurzel machen wir unsere Frühstücksause. Hagen spielt amüsiert mit den herumkrabbelnden Ameisen, wohingegen sich Pia ekelt. Ich freue mich, dass Beide auf ihre Weise den Tag genießen. Unterwegs machen wir noch mal die eine oder andere Verschnaufpause. Der Wanderweg zieht sich in die Länge. Wir sehen Schieber, einen künstlich angelegten Wassergraben. Wir haben die Kreuzung erreicht, wo sich der Sonnenberger Graben mit dem Rehberger Graben kreuzen. Beides sind Wassergräben, die für die Fahr- und Fördertechnik der umliegenden Bergwerke bei St. Andreasberg angelegt wurden. Die jungen Wilden haben ihre Kräfte auf der Steigung verloren, sie müssen motiviert werden. So berichte ich, dass sie es schon fast geschafft haben. Es sind nur noch wenige Hundertmeter bis zum nächsten Stempel. Skeptisch verlangen sie Einsicht auf mein GPS, das ihnen die Entfernung von 200 Metern zeigt. Die Erklärungstafeln am Rehberger Graben finden mein Interesse. Meine Begleiter erkundigen sich nach dem Inhalt der Tafeln. Was ich ihnen nicht verrate. Ich schlage jedoch vor, dass sie die Tafeln halt mal selbst lesen sollten. Alle Tafeln sind sehr gut geschrieben und der Inhalt sehr informativ. Mein Hinweis, dass es sich um Spuren von Bergmännern handelt, entfesselt ihre Neugier und sie beginnen selber zu lesen. So dauert es zwar, bis wir das Ziel Rehberger Grabenhaus erreichen, aber es stöhnt wenigstens keiner mehr wegen dem langgezogenen Weg. Am Rehberger Grabenhaus wird der Stempel 155 in den Wanderpass gestempelt und laut gejubelt. So ist die nächste Etappe geschafft. Als zusätzliche Belohnung gibt es gleich mal ein Eis, welches wir uns an der Gaststätte kaufen. Und schon ist Onkel Thomas nett und der aller Beste. Merkt ihr? Motivation ist halt alles ;) Die Gemüter kühlen sich langsam ab und wir treten den Rückweg zum Parkplatz an. Hierzu gehen wir auf dem gleichen Teerweg den wir gekommen sind und biegen an der Kreuzung, wo der Sonnenberger Graben und der Rehberger Graben zusammenfließen, nach rechts ab. Kurz darauf überqueren wir die Landstraße und haben unser Auto, meinen Silberblitz, erreicht.
Harzer Bergwald Tipp zum Rehberger Grabenhaus Das Grabenhaus war einst ein Wohnhaus für den Wassergrabenwärter. Er hatte die Aufgabe, sich um den Rehberger Graben und den Sonnenberger Graben zu kümmern. Das Umstellen der Grabenschieber, um die Menge und die Fließrichtung zu kontrollieren, war eine der Aufgaben des Grabenwärters. Weiter war er auch für Reparaturen an den Wassergräben verantwortlich. Während dieser Zeit wurden hier ebenfalls die Wanderer mit leichten Speisen und Getränken versorgt. Ein Stück Brot, etwas Wasser gab es hier meist immer zu erwerben. Selbst der Dichter Goethe soll hier verweilt haben. Später bekam das Haus sein heutiges Flair eines Gasthauses. Die Stempelstelle befindet sich am Kiosk und ist dort an der Wand befestigt. Der Rehberger Graben wird heute noch für die Energiegewinnung verwendet. | ||
Fazit:
Eine schöne Tour, die man leicht mit Jugendlichen gehen kann. In der Steigung ein bis zwei Mal anhalten und tief Luft holen, dann müsste es sehr gut klappen. Die Natur bietet einiges. Fichtenwald, Mischwald, Tierweiden, Bäche, Wassergräben und einen Fluss. Die Wege sind gut gehbar und das Auto ist auf dem Parkplatz Dreibrodesteine gut abgestellt. An Proviant benötigt man nicht allzu viel, da es genügend Einkehrmöglichkeiten gibt. Natürlich steht einem Wanderfrühstück in der freien Natur nichts im Wege, weshalb man seinen gewohnten Wanderproviant dabei haben kann.
Zur Steigung selbst: So steil ist sie gar nicht, der Weg zieht sich halt wegen dem Teerboden und dem kleinen Höhenunterschied in die Länge. Also keine Angst, alles halb so wild.
Die Komoot-Karte zur Tour
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