Harzer Bergwald Tourendetails
Start: Parkplatz am Bauerngraben
Streckenlänge: 13 Kilometer
Streckenverlauf: Parkplatz Bauerngraben - Rastplatz und Stempelstelle am Bauerngraben - Karstwanderweg - Thierburg(schwer zugänglich) - Hoher Kopf - Schutzhütte - Streuobstwiesen linksseitig der L234 - Dittichenrode - Kalkbrennofen - Streuobstwiesen unterhalb Parkplatz Bauerngraben - Parkplatz Bauerngraben
Sehenswürdigkeiten: Bauerngraben, Ruine Thierburg, Streuobstwiesen, Aussichten auf Kyffhäuser
Stempel Harzer Wandernadel: 213
Info zu Bus und Bahn: Am Bauerngraben gibt es eine Haltestelle für den Rufbus
Parkplatz: Wanderparkplatz am Bauerngraben
Download: GPX-Datei
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Der Bauerngraben
Wie schon auf der Wanderung über Bauerngraben und Queste startet die Tour auf dem Parkplatz am Bauerngraben. Auf dem Karstwanderweg geht es von dort nach Westen zum ersten Ziel des Tages, der Stempelstelle 213(steht jetzt unten am Nordrand) der Harzer Wandernadel. Heute wollen wir jedoch nicht an den Südrand des Grabens wandern und "nur" stempeln. Das Panorama liegt nicht auf dem Weg und stammt von der letzten Wanderung zum Bauerngraben. Bereits beim Anmarsch Richtung Bauerngraben ist hier und da die Wucht der letzten Stürme zu erkennen. Entkronte oder ganz gestürzte Bäume, Äste am Boden und lose Zweige zeugen davon. Der Himmel ist stark bedeckt und der weit fortgeschrittene Nachmittag verleiht den Wäldern des Karstwanderwegs eine düstere, aber nie bedrückende Note. Am Stempelkasten angekommen, kann dessen Unversehrtheit erfreut festgestellt werden. Der Blick in die Senke verrät mir, auch der fünfte Besuch zeigt keine gefüllte Bachschwinde. Schade, aber ich bleibe dran und werde irgendwann nach längerer Regenperiode wiederkommen. Spätestens aber wird es am Ende des Sommers bzw. im Herbst so weit sein. Warum? Das werdet ihr noch erfahren!
Abenteuerland Thierburg
Über die karstwegtypischen steinigen Pfade geht es zur Senke am Ende des Bauerngrabens hinab. Gefallene Bäume verlegen den Weg und erhöhen den Abenteuerreiz. Auf der anderen Seite der Senke geht es wieder hinauf. Diesmal biegen wir nicht nach rechts ab, sondern folgen dem Karstwanderweg weiter nach Westen. Der Wald besteht aus Buchen und häufig auch Eschen. Hin und wieder verirren sich Eiche und Bergahorn in diesen Bewuchs, der sich stark nach oben rankt und dadurch den Eindruck erweckt, man würde durch große Hallen wandern. Auf halber Strecke gibt der Wald den Blick auf die Getreidefelder der Umgebung frei, nur um kurz danach wieder alle Vorhänge zu verschließen und alles mit diffusem Licht zu durchfluten. Irgendwann kommt ein Wegweiser, der unmissverständlich klar macht, dass wir schon 30 Kilometer vom Ausgangspunkt des Karstwanderwegs entfernt sind. Dabei liegt dieser Punkt keine Wanderstunde von meiner Haustür entfernt. Die Welt ist doch nicht so klein! Ein Hohlweg tut sich auf und wir kommen der Stunde der Wahrheit näher. Gibt es ein Wiedersehen mit der Thierburg? Bei den Dreharbeiten für den Reisekönig haben wir die Thierburg aus der Richtung Breitungen angelaufen. Dort führte ein Weg direkt an den Wald heran. Aus Süden kommend wird die Sache deutlich komplizierter. 30-40 Höhenmeter sind durch dichten Wald abwärts zu überwinden. Der Versuch der seitlichen Umgehung zum damaligen Einstiegspunkt scheitert kläglich in dichtestem Gestrüpp. Also muss der Weg im Wald gefunden werden. GPS sei Dank, gelingt dies auch. Wer sich dies antun will, muss ein Freund dieser Art zu wandern sein. Die Reste der Thierburg sind nur ansatzweise zu erkennen, doch genau das weckt den Entdeckergeist. Die umliegenden Gräben lassen keine Zweifel an der Existenz der Ruine.
Harzer Bergwald Tipp zur Thierburg:
Die Ruine der Thierburg ist sehr schwer zu finden. Einige wenige, veraltete Wegweiser deuten auf ihre Existenz. Aber das war es auch schon. Für einen kurzen Abstecher kann man von Breitungen am westlichen Ortsrand zur Thierburg gelangen. Wir haben den Weg quer durch den Wald gewählt. Vom Karstwanderweg gelangt man an der Spinne nordwestlich des Hohen Kopfs in einem Bogen zur Thierburg. Aufzeichnungen über die Thierburg existieren keine mehr, so dass nur sehr wenig bekannt ist über diese Ruine. Jedoch eignet sie sich hervorragend für kleine und große Entdecker. | ||
Wie man kommt, so geht man auch. Also heißt es wieder 30-40 Höhenmeter durch dichtesten Wald zurück auf den Karstwanderweg. Jacqueline begleitet mich heute und spendet mir keinen Beifall für diese Aktion. Die nächsten Minuten verlaufen konversationsarm. Die kurze und steile Rampe, kurz nachdem wir wieder auf dem Wanderweg sind, verbessert meine Situation in keiner Weise. Als ich sie erblicke, denke ich innerlich nur "Sch...., das hast du jetzt noch gebraucht!" Auf der geplanten Karte sah es nicht nach einem solchen Stumpen aus. Aber wenn es läuft, dann läuft es. Zum Glück ist der restliche Weg durch den Wald meist flach oder sogar fallend. Am Waldrand ist der Kyffhäuser durch das Blätterdach zu erkennen. Noch wenige Meter und wir verlassen den Wald, um über alte Obstplantagen zu wandern.
Die Streuobstwiesen
Der Südostrand des Harzes bietet unendlich viele Streuobstwiesen. Deshalb war es mir wichtig, unbedingt einen Teil davon in eine der Wanderungen in dieser Gegend einfließen zu lassen. Dabei boten sich die Wiesen unterhalb des Parkplatzes am Bauerngraben an, die durch die Verwaltung des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz beschildert und betreut werden. Kurz oberhalb von Dittichenrode führt unser Weg auf den zugehörigen Lehrpfad. Wir passieren einen Ringofen der Kalkhütte. Einige Meter weiter ist ein Backofen neben einem liebevoll restaurierten Häuschen aufgebaut. Viele Schautafeln bringen den Nutzen und Aufbau der Streuobstwirtschaft näher. Auf einem der Schilder darf man sich an der Sortenbestimmung versuchen. Granny Smith und Abate Fetel sucht man hier vergebens. Dafür gibt es eine weitere Schautafel mit Informationen über die wichtigsten Helfer des Obstbaus, den Bienen. Spätestens jetzt steht der Plan für eine Rückkehr zur Erntezeit. Es gibt bestimmt ein paar leckere Früchtchen zu flücken!
Harzer Bergwald Tipp zu den Streuobstwiesen:
Einige Meter vom Parkplatz Bauerngraben entfernt ist ein Rastplatz mit Blick auf die Streuobstwiesen. Er eignet sich hervorragend für ein Picknick. Weiter unten kommt eine Obstbauernhütte und ein Dörrofen. Das Areal wird liebevoll gepflegt. Viele Schautafel helfen dabei, die Kreisläufe un die Wichtigkeit der Streuobstwiesen für ihre Bewohner zu verstehen. | ||
Fazit
Das Fazit dieser Tour fällt durchweg positiv aus. Trotz einiger kurzer Steigungen ist sie mit eher geringem Kraftaufwand zu bewältigen. Ob ihr euch die Thierburg anschauen wollt, könnt ihr nur selbst entscheiden. Sie ist geheimnisvoll im Wald versteckt und zeigt sich nur abenteuerlustigen Wanderern. Ein toller Höhepunkt der eher ungewohnten Art bietet sich dem Harzwanderer mit den Streuobstwiesen. Der eher selten beachtete Obstbau tritt hier in den Vordergrund und ist zum Anfassen da. Spätestens zur Erntezeit gewinnt dieses Highlight noch weiter an Bedeutung. Ganz sicher kann ich mir auch eine traumhafte Blütezeit vorstellen. Vielleicht kehre ich im nächsten Frühjahr wieder hier her zurück. 13 Kilometer Wanderung in der Karstlandschaft sind es immer wert!
Harzer Bergwald Tipp zum Karstwanderweg
Der Karstwanderweg ist einer von zwei Qualitätswanderwegen im Harz. Mit weit über 200 Kilometern Länge erstreckt er sich entlang des gesamten Südrands des Harzes. Questenberg und der Bauerngraben sind prägende Bestandteile des geologischen Erlebnispfades Karstwanderweg. Neben den Etappen, die über den Karstwanderweg führen, gibt es noch Rundwanderwege, die ebenfalls das Symbol des Weges tragen, aber zusätzlich mit einem sich schließenden Pfeil gekennzeichnet sind. Diese kann man, z.B. in Hainrode, für Tagesausflüge nutzen, bei denen man zum Ende der Tour das Auto wieder erreichen möchte. Unsere besprochene Tour kann ebenfalls als solche Rundtour genutzt werden.
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Unser Video von Christi Himmelfahrt 2016 auf dieser Tour:
Die Komoot-Karte der Tour:
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