Schlosspark Ballenstedt und Schirm, eine Rundtour
Meine erste Route allein durch den Harz startete am Schlosspark Ballenstedt mit leichten Herzklopfen ob auch alles so klappt. Warum? Das ist leicht zu beantworten. Ich hab den Orientierungssinn eines Knäckebrots. Mein Trost im Hinterkopf „Gott sei dank leb ich in Deutschland, hier gibt’s alle paar Kilometer ein Nest. Und Komoot, das hast du auch dabei. Schließlich hat Thomas eine tolle Tour zusammengestellt. Das wird schon passen.“
Harzer Bergwald Tourendetails:
Startpunkt: Parkplatz an der Alten Kreipe vorm Schlosspark Länge: 16 Kilometer Stempel Harzer Wandernadel: 181, 182 Download: GPX-Datei | ||
Ja, was soll ich sagen. Noch gar nicht richtig angekommen schon ertönt „bitte wenden!“ Also rumgedreht und in die andere Richtung gegangen. „Bitte wenden!“ Schön, denke ich, die nette Navi-Dame und ich, wir haben die gleichen Gene. Am Ende der Tour wird Thomas behaupten, es säh so aus als hätte ich mich verlaufen aber ich sag nein. Ich hatte, wenn auch teils abseits der geplanten Route, einen wunderbaren ersten ganz-allein-Wandertag.
Das Siebersteinstal und seine Teiche
Zuerst ging es also durch den Schlosspark, der ganz für sich schon einen Ausflug wert ist. Sehr romantisch, mit kleinen versteckten Ecken, wunderbaren Sichtachsen zum Schloss und auf Ballenstedt, kleinen und großen Teichen, Springbrunnen,Treppen und Brücken und der alten Schlossmühle (181/heute Standort Forstmeister-Tannen). Durch diesen Park führt u.a. auch der R1 Radwanderweg.
Ich nutzte den Fürstenweg, der Teil des RW1 ist, über die Alexanderstraße. Die einzige Straße dort, die man auf dieser Route quert. Sie ist relativ gut einsehbar, so das man sie gut passieren kann. Dem alleeartig angelegtem Fürstenweg folgte ich bis zur Ausschilderung Siebersteinstal zu dem kleinen und großen Siebersteinsteich. Der gleichnamige Bach führt nur an einigen Stellen Wasser. Das meiste ist versickert und zurückgeblieben ist eine breite dunkle Schlängellinie durch das Tal. Der kleine Siebersteinsteich ist ein wunderschöner Platz. Umsäumt von Bäumen, mit Schilfecken und Seeroseninsel läd er zum Ausruhen ein und Hunde springen wohl auch gern hinein. Der Weg zieht sich an einer kleinen Felswand vorbei weiter zum großen Teich, der sich als Kunstteich entpuppt. 1794 ursprünglich als Fischteich angelegt, diente er bis 1951 zur Trinkwasserversorgung. Über ihm zieht es sich schon dunkel zusammen und ich hab noch ein ganzes Stück Weg vor mir also husch! Ich gehe nun etwas zügiger, versuche es zumindest, denn es gibt immerwieder etwas zu entdecken und zu fotografieren, u.a. Wildschweinspuren. Hin und wieder kommen mir Radfahrer entgegen, Wanderer weniger.
Vom Schirm zum Schloss
Ein zweites Mal über die Alexanderstraße führt mich ab hier der Meiseberger Weg zum Schirm (182). Dort angekommen fängt es auch schon leicht zu regnen an. Ab hier soll mich die Route durch den Wald führen. Anfangs kein Problem, bis dann eine Suhle vor mir ist hinter der das Gras schulterhoch steht. Die eben gefundene Spur, die Suhle, uneinsehbares Gelände... nichts für Mutters Tochter! Also zurück auf den Rundwanderweg. Dieser ist schön breit und einsehbar. Übrigens gut für Familientouren geeignet. Sowohl mit Rad oder auch geländegängigem Kinderwagen.
Ich versuche an einigen Stellen wieder auf die geplante Route zum Amtmannsweg zurückzukehren aber das gelingt mir nicht. So bleib ich auf dem Meiseberger Weg und nasche unterwegs die ersten Himbeeren. Das Schloss im Blick schüttet es jetzt wie aus Eimern, doch der Schönheit des Schlossparks tut das keinerlei Abbruch. So kam ich also wieder am Ausgangspunkt an. Pitschenass - alles andere als geplant.
Die Komoot-Karte zur Tour:
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