Heute nehme ich euch mit zu einem Stempelmarathon in eine der schönsten Harzer Gegenden, dem Bodetal und seinen Klippen. Diese Gegend ist gespickt mit traumhaften Aussichten und einer ganzen Reihe von Stempelstellen der Harzer Wandernadel. Wir wollen uns 5 davon heraus picken und in unsere Tour einbinden. Die Streckenlänge ist bei Komoot mit etwa 18km angegeben. Ich konnte über 'Meine Tracks' eine Tour von ca 20 Kilometer absolvieren. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich verträumt der Bode folgte und dabei eine Stempelstelle verpasste. Es wird irgendwann noch ein Nachtrag erfolgen.
Harzer Bergwald Tourendetails
Streckenlänge: 22 Kilometer
Start: Parkplatz am Hasenteich
Streckenverlauf: Parkplatz - Gasthaus Todtenrode - Wilhelmsblick - Böser Kleef - Altenbrak - Schöneburg - Talsperre Wendefurth - Parkplatz
Sehenswürdigkeiten: Wilhelmsblick, Böser Kleef, Schöneburg, Talsperre Wendefurth
Stempel Harzer Wandernadel: 62, 63, 64, 65, 66
Info zu Bus und Bahn: Deutsche Bahn, Harzer Verkehrsbetriebe
Parkplatz: Parkplatz am Hasenteich(kostenlos)
Download: GPX-Datei
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Hasenteich und Gasthaus Todtenrode
Den Startpunkt meiner Tour habe ich bewusst abseits der zentralen Plätze Wendefurth, Treseburg oder Altenbrak gelegt. Ich bin am Pfingstwochenende unterwegs gewesen und der Harz war voll mit Touristen auf 4 oder 2 Rädern. Der Hasenteich ist ein kleiner, unscheinbarer Platz und das Parken völlig problemlos möglich. Natürlich kann sich jeder seinen Einstieg in die Runde frei nach seinem Ermessen setzen. Die Tour bleibt die Gleiche. Der Hasenteich ist ein verträumter Weiher an der L94 zwischen Altenbrak und der B81. Wer ohne Fahrzeug ist, kann mit dem Bus zum Hasenteich fahren. Eine Haltestelle gibt es wenige Meter entfernt. Die Haltezeiten könnt ihr hier entnehmen. Um den Hasenteich schmiegt sich ein kleiner Pfad. Der Ort eignet sich auch herrlich für eine kurze Rast mit dem Auto. Von hier führt die Tour über einen geschotterten Forstweg zum Gasthaus Todtenrode. Dort befindet sich die Stempelstelle Nr.65 der Harzer Wandernadel. Wem durstet oder wer hungrig ist, der wird hier gern verweilen. Besonders jetzt zur warmen Jahreszeit sind die Sitzplätze im Außenbereich sehr gefragt. Für mich ist es erst der Beginn meiner Tour und ich ziehe weiter.
Wilhelmsblick
Die Tour führt mich am Gedenkstein des Forstmeisters J.G. von Langen vorbei durch einen dichten Nadelwald. Mein Weg kreuzt einen Fortweg und wandelt sich wieder zu einem romantischen Bergpfad. Es geht lang bergab. Der Wermuthstropfen dabei, hier geht es vom Wilhemsblick auch wieder bergauf zurück. Einige Meter müssen auf der L93 zurückgelegt werden. Dort bitte äußerste Vorsicht walten lassen! Auf der anderen Fahrbahnseite befindet sich ein Bordstein an der Leitplanke, hier kann man sicher neben der Straße gehen. Ein Hinweisschild lenkt mich zum Tunnel, der zum Aufstieg auf die Klippe führt. Für Kinder sicher ein Abenteuer, die Großen ziehen lieber die Köpfe ein. Die Treppe hinauf erfordert sicheren Tritt und etwas Kraft. Doch schon auf der Rückseite erkenne ich, warum dieser Ort unbedingt zu den Highlights der Harzer Wandernadel zählt. Die Rückseite gewährt einen Blick auf den Bodebogen vor Treseburg. Kurz stelle ich mir die Frage, warum überhaupt noch weiter gehen? Ich hab doch das schönste jetzt schon gesehen! Die Vorderseite mit einer Bank und bestem Blick auf die gegenüberliegenden Klippen des anderen Bodeufers geben die abrupte Antwort. Hier ist es einfach nur schön und der Harz zeigt sich von seiner wundervollsten Seite. Beinahe wird der 2.Stempel des Tages, die Nr.66, zur Nebensache. Aber genau dieser Stempel bezeugt mir, ich war dort! Nur mühsam kann ich mich von diesem Ort trennen. Doch mehr als die Hälfte der Tour liegt noch vor mir.
Böser Kleef
So muss ich den Aufstieg zurück zum Gedenkstein nehmen. Auf dem Waldweg sitz ein Hase, der leider zu wachsam ist und dem Schuß der Kamera entkommt. Der Wald wechselt von Nadelbäumen zu Buchen und Eichen und wechselt wieder. Große Schonungen mit jungen Pflanzungen folgen. Die kleinen Fichten tragen frisches Grün zur Schau. Über einen schmalen Pfad schlage ich die Richtung zu meinem nächsten Ziel ein, das sich Böser Kleef nennt. Wieder wechseln Nadelbäume zu dichter Belaubung und dann öffnet sich vor einer Schutzhütte der Blick vom Bösen Kleef auf Altenbrack und die Bergwiesen der benachbarten Hänge. Das Bodetal zieht heute eine Trumpfkarte nach der anderen. Auch der Böse Kleef fesselt mich. Wieder setze ich mich und kann nicht mehr weg hier, so schön ist es. Die Eichen links und rechts des Panoramas bilden den perfekten Rahmen für ein altes Landschaftsgemälde. Aber das hier ist echt! Der 3.Stempel wartet, die Nummer 64 der Harzer Wandernadel, und ich muss leider schon wieder weiter. Erst die Hälfte der Tour ist geschafft. Und doch trage ich eine Menge bleibender Eindrücke mit.
Talsperre Wendefurth
Einen Bergpfad geht es hinab nach Altenbrak ins Bodetal. Der Weg soll mich zum nächsten Stempel und Zwischenziel führen, dem Aussichtspunkt Schöneburg. Ich durchquere den Luftkurort Altenbrak und begebe mich auf das andere Ufer der Bode. Eine Forellenzucht hätte mein Orientierungspunkt zum Abbiegen sein sollen, aber den hatte ich nicht notiert. Big Fail! Mittlererweile bin ich von der Schönheit der wild dahin fließenden Bode gefesselt. Auf meinem Weg begegne ich Fliegenfischern, die ihre Kunst watend im wunderschönen Gebirgsfluss ausüben. Als ich bemerke, dass ich die Abbiegung verpasst habe, bin ich schon viel zu weit und der zusätzliche Aufwand für den Aussichtspunkt Schöneburg(63) scheint mir nicht gerechtfertigt. Ich komme später wieder hier her. Also folge ich weiter der Bode bis Wendefurth. Hier begieße ich meinen Fauxpas mit einem alkoholfrein Hefeweizen auf der Terrasse der Gaststätte "Zur Bode". Die freundliche Bedienung weist mir den Weg zur Staumauer. Den Bodeblick muss ich erst suchen, endlich nutze ich auch Komoot zur Navigation. Jetzt, wo ich ein Ziel verpasst habe, erschließt sich mir der Sinn viel eher. Der Aussichtspunkt auf der Talsperre sitzt versteckt und verwinkelt auf der anderen Seite der Mauer im Wald. Hier erlebe ich den nächsten ärgerlichen Moment, der Stempelgummi der Nr.62 fehlt. Ich notiere die HWN-Nummer und fotografiere zur Sicherheit den geöffneten Kasten als Nachweis. Trotzdem nehme ich mir noch die Zeit, den beruhigenden Blick über die große und glitzernde Wasserfläche der Talsperre gleiten zu lassen.
Rückweg mit Komoot.de
Meine Lehren habe ich aus der verpassten Stempelei Schöneburg gezogen und verlasse mich ab jetzt voll auf Komoot. Aus meiner Hosentasche ertönen lautstark die Anweisungen "Bei der nächsten Gelegenheit rechts abbiegen" und "Jetzt rechts abbiegen". Auch wenn ich manchmal stark zweifele, Komoot behält recht und bringt mich sicher zum Startpunkt meiner Tour und zu meinem Auto mit dem Sitz, den ich so herbei sehne. Doch vorher geht es noch durch dichte Wälder, kaum sichtbare Pfade und über eine Wiese, auf der sich der Weg nur erahnen lässt. Kurz überlege ich, selbst zu entscheiden. Doch auch hier bin ich bei Komoot in guten Händen. Zum Ende meiner Tour stehen fast glatte 20 Kilometer bei 'Meine Tracks' auf der Karte. Ob jetzt Komoot ungenau berechnet oder mein Umweg zur Mehrleistung führte, sei dahin gestellt. Das werde ich bei anderen Touren weiter kontrollieren. Ich kann euch diese Tour nur wärmstens empfehlen, auch wenn sie etwas an den Kräften zehrt. Die Schönheit des Bodetals ist jeden Anstrengung wert. Ich selbst konnte nur 4 Stempel verbuchen. Wer die Abbiegung zur Schöneburg nimmt, kann den Marathon mit 5 Stempeln beschließen. Die Tour zählt zu meinen absoluten Favoriten!
Die Komoot-Karte zur Tour:
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