Harzer Bergwald Tourendetails:
Startpunkt: Parkplatz östlicher Ortseingang Länge: 17 Kilometer Stempel Harzer Wandernadel: 184, 189, 190, 191 Download: GPX-Datei | ||
Stille an Gondelteich und Laubtalblick
Der östliche Parkplatz von Friedrichsbrunn ist mein beliebtester Startplatz für Touren in dieser Gegend. Hier habe ich im späten Herbst eine meiner ersten Harzer-Bergwald-Touren begonnen, eben so wie die unvergessene Tour durch das Wurmbachtal. Meinem Sohn Justus wollte ich etwas besonderes bieten und ihm zugleich die Möglichkeit schaffen, viele Stempel auf dem Weg zum Harzer Wanderkönig einzusammeln. Da fiel die Wahl schnell auf diese Runde. Wir steuern den Gondelteich an und umgehen ihn im westlichen Bogen. Bänke bieten hier immer eine willkommene Raststelle. Auch wenn wir grad erst gestartet sind, nehmen wir uns trotzdem die Zeit, die Stille am Teich zu genießen. Der Anmarsch zum Teich und die Umgehung mit ihren natürlichen Waldpfaden bieten einen angenehmen Kontrast zu den sonst so häufig bei Friedrichbrunn anzutreffenden Forstautobahnen.
Am Damm des Gondelteichs schwenken wir auf den Wanderweg nach Güntersberge. Es geht vorbei an der Uhleneiche zu unserem ersten Stempelziel des Tages, der Stempelstelle Nr.191 am Laubtalblick. Ich war im Frühsommer schon einmal hier und hatte die Stelle fest als Vesperplatz eingeplant. Also genießen wir die mitgebrachten Brote im Schatten der großen Bäume mit einem exklusiven Blick auf das Laubtal. Besonders empfehlen kann ich einen Besuch vor dem Hochsommer, dann wenn das Gras der Wiese schon hoch, aber noch satt grün ist!
Beerenschmaus zum Nachtisch
Der R3 Wanderweg führt uns weiter durch das Uhlenbachtal bis zum Stau. Unterwegs lasse ich mir den Beerenschmaus am Wegrand nicht entgehen. Um an die leckeren Blaubeeren zu gelangen, erfordert es etwas Geschick, aber es lohnt sich. Am Uhlenbachstau verlassen wir den R3 und schwenken nach Nordosten in Richtung Beckstraße. Große Jungs sind abenteuerlustig, also geht es zur Erichsburg. Am Rand der Beckstraße erstreckt sich ein wahres Himbeerparadies! Ich pflücke mir Hände voll Beeren, um schon nach wenigen Metern wieder zu halten und erneut zu pflücken. Justus steht nicht ganz so darauf, er nascht nur ein wenig. Nach Ankunft erkunden wir die Ruine der Ebersburg ausgiebig und nehmen eine Trinkpause am Rastplatz. Doch 17 Kilometer wollen erstmal absolviert werden, deshalb fällt die Pause kurz aus. Der nächste Stempel, die Nr.190, am Bergrat-Müller-Teich wartet auf uns. Wir ziehen weiter, vorbei am Elchgehege, ohne die Langnasen zu Gesicht zu bekommen. Was solls! Wir beobachten sie so wie so lieber in der freien Natur während unserer Schwedenaufenthalte. Wir stempeln am Bergrat-Müller-Teich und schwenken auf den Bärweg, der später in die Rambergstraße übergeht und zum Bremer Teich führt.
Aufstieg zu den Teufelsmühlen
Zum Bremer Teich gehen wir nicht, sondern holen uns den dritten Stempel des Tages an der Stempelstelle Nr.184 der Harzer Wandernadel, dem Bärendenkmal. Eine kleine Metallplatte erinnert an den Punkt, an dem vor langer Zeit der letzte Bär in den anhaltinischen Forsten erlegt wurde. Danach möchte ich Justus unbedingt eine dicke Buche zeigen, die ich bei der Wanderung um den Bremer Teich zusammen mit Jacqueline gefunden habe. Sie steht unweit des Bärendenkmals und beeindruckt durch ihren dicken Stamm und vor allem mit den vielen vernarbten Astansätzen. Dann wartet der härteste Abschnitt des Tages auf uns. Der Singletrail hinauf zur Viktorshöhe mit der Kleinen und Großen Teufelsmühle schneidet schnurgrade durch den Wald in den Hang mit einer Steigung von ca. 10%. Bei der Planung der Tour hatte ich Sorge, dass Justus irgendwann das Handtuch wirft, weil die Tour an dieser Stelle zu hart ist. Ich habe den Eindruck, dass er sich jetzt um mich sorgt! Es ist nicht so, dass ich den Anstieg nicht bewältige, aber der Schweiß fließt in Strömen. Als wir oben sind, darf er auf den Felsen der Teufelsmühlen für die Kamera posieren. Direkt an der Großen Teufelsmühle befindet sich die Stempelstelle 189 der Harzer Wandernadel, unsere letzte des heutigen Tages. Und die Große Teufelsmühle hält für mich auch eine Belohnung bereit, Blaubeerwiesen. Justus muss mich irgendwann bremsen, damit wir nicht im Wald übernachten müssen.
Unser Rückweg führt uns große Strecken parallel zum Wanderweg Friedrichsbrunn-Viktorshöhe über die Loipen. Jetzt im Sommer liegt kein Schnee, dafür haben wir weichen Waldboden und riesige Blaubeerwiesen zu Füßen. Auf dem letzten Stück wird das Farn zu hoch, so dass wir doch auf den Wanderweg wechseln müssen. Der Rest ist gut gepflegte Forstautobahn bis zum Parkplatz.
Fazit
Auf dieser Tour zeigt die Gegend um Friedrichsbrunn sehr viele unterschiedliche Facetten. Neben den beiden Teichen kann man am Laubtalblick die Seele baumeln lassen und die Stille genießen. Der Anstieg zur Viktorshöhe fordert den Körper, die Kraft und die Kondition und die Teufelsmühlen beeindrucken durch ihre Felsformationen. Wer die Tour während der Beerenzeit angeht, der findet einen reich gedeckten Tisch in Mutter Natur. Himbeeren, Walderdbeeren und Blaubeeren wohin man sieht. In den Wintermonaten ist die Tour nur zu bewältigen, wenn kein Schnee liegt, da sonst Teile der Strecke durch Loipen gesperrt sind. Da ein sehr großer Teil der Tour über Forstautobahnen führt, ist die Tour mit kleinen Einschränkungen auch mit dem Fahrrad zu absolvieren.
Harzer-Bergwald-Empfehlung zur Übernachtung und Einkehr: Hotel-Restaurant Harzresidenz in Friedrichsbrunn Victorshöher Str. 2 Tel: 039487 / 74 74 0 | ||
Die Komoot-Karte zur Tour:
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