Harzer Bergwald Tourendetails:
Streckenlänge: 15 Kilometer Start: Bahnhof Straßberg-Glasebach Streckenverlauf: Straßberg/Glasebach - Silberhütte - Hänichen - Alexisbad - Mägdesprung Sehenswürdigkeiten: Silberhütte Waldhof, Uhlenköpfe Hänichen, Klippenweg mit Verlobungsurne, Birkenhäuschen, Luisentempel, Pioniertunnel, Köthener Hütte und Mägdetrappe Stempel der Harzer Wandernadel: 176, 177, 195 Info zu Bus und Bahn: Harzer Verkehrsbetriebe, Selketalbahn Parkplatz: Bahnhof Mägdesprung(kostenlos) oder Gegenseite Bahnhof Straßberg-Glasebach(kostenlos) Download: GPX-Datei | ||
Unterwegs im Polarexpress
Der Tourstart ist am Bahnhof Straßberg-Glasebach. Wir haben diesen wunderbaren Umstand genutzt und unser Auto am Bahnhof Mägdesprung abgestellt und sind mit der Selketalbahn bis nach Straßberg gefahren. Der gut beheizte Triebwagen machte die Fahrt durch das frostige Selketal zu einem Wintermärchen. Alternativ könnt ihr euch mit Wanderfreunden verabreden und lasst ein Fahrzeug am Zielort zurück. So kann man später bei Ankunft das zweite Fahrzeug am Start wieder abholen.
Vom Bahnhof Straßberg-Glasebach beginnt die Tour nach rechts durch den Ortsrand. Die Beschilderung des Selketalstiegs ist sehr gut und ein Verlaufen nahezu ausgeschlossen. Der Wanderweg führt über einen alten Forstweg in der Nähe der Bahnlinie der Selketalbahn. Die gleißende Wintersonne zaubert einen silbernen Schimmer ins frostig bereifte Tal der Selke. Hier ist die Gegend vergleichbar mit dem Abschnitt zwischen Mägdesprung und Meisdorf. Das Tal ist sehr breit und die Selke genießt ihren freien und unbeschränkten Lauf. Zwischen Straßberg und Silberhütte liegt das alte Selkepochwerk, bereits 1690 erbaut. Heute erinnert noch eine Dennert-Tanne an den früheren Standort und informiert über die Arbeitsweise eines Pochwerks. Wenige Meter später treffen die 4 „S“ aufeinander, die Selke, selbstredend natürlich das Selketal, die Selketalbahn und unter unseren Füßen der Selketalstieg.
Harzer Bergwald Tipp für den vollen Selketalgenuss
Die Tour wird richtig rund, wenn ihr sie mit einer Fahrt in der Selketalbahn verbindet. Stellt euer Fahrzeug am Bahnhof in Mägdesprung ab und fahrt mit der Dampflok oder einem Triebwagen bis nach Strassberg-Glasebach. Achtung: Straßberg hat zwei Bahnhöfe, Tourstart ist am Bahnhof Straßberg-Glasebach. Alternativ ist ein Ausstieg in Silberhütte möglich. Dadurch verkürzt ihr die Tour. Dieser Bahnhof liegt nur wenige Meter neben der Tour. Das Gleiche gilt für Alexisbad. Wer die Tour ultrakurz mag, der steigt in Alexisbad aus und begibt sich dort auf den Selketalstieg. | ||
Brockenblick und Schornsteinlinie
In Silberhütte stehen noch einige Industrieruinen. Wir überqueren die Straße und gehen parallel zur Bahnlinie. Ein Wehr mit einer Fischtreppe weckt unser Interesse. Kurz vorm Bahnhof Silberhütte müssen wir die Bahnlinie im Wald kreuzen. Äußerste Vorsicht ist hier angesagt. Ein Schild kündigt in 700 Metern Entfernung die Uhlenköpfe mit dem Brockenblick an. Nach einem kurzen harten Anstieg flacht der Weg ab. Eine Blitzanlage links und rechts des Weges erinnert uns daran, dass die Wege der Luchse überwacht werden. Am Brockenblick auf den Uhlenköpfen angekommen, überprüfen wir schnell den Stempel der Harzer Wandernadel auf seine Funktion und nehmen dann in strahlendem Sonnenschein unsere Vesper. Ganz weit rechts seht ihr in der Ferne die Spitze des Brockens, der laut Schild knapp 40 Kilometer entfernt liegt.
Wir bewegen uns noch weiter vom Selketal weg und schwenken Richtung Hähnichen in den Wald. Hier wechselt der Belag teilweise wieder auf weichen Waldboden. Heute ist alles gefroren, dafür in wunderschöne glitzernde weiße Farben getaucht. Der Wanderweg nennt sich in diesem Bereich auch Schornsteinlinie und ist der kürzeste Weg zwischen der Rodung Hänichen und Silberhütte. Nach der Passage von Hänichen bringt uns ein Wegweiser zum Lachen. Hier beginnt der Nikolaus-Stieg. So ein Mist, wieder zu spät! Entgegen unserer Vermutung ist dieser Stieg nach einem Förster benannt. Es folgt im Abstieg zurück ins Selketal eine Schautafel über die Nutzung des Waldes. Hier hat der Wald den Spieß umgedreht und ist fleißig dabei, die Bank in der Nähe wieder in seinen Besitz zu bringen.
Der Klippenweg
Im Tal erreichen wir die Bundesstraße 242 und wenig später die Kreuzung, an der die B185 einmündet. Lasst bitte Vorsicht walten, die Bundesstraßen sind gut befahren. Wir folgen der 185 nach Alexisbad hinein. Auf Höhe des Informationsschildes wechseln wir die Straßenseite und überqueren die Selke. Unser Ziel ist jetzt der Klippenweg, den wir über einen schmalen und fordernden Stieg erreichen. Hier wartet einer der schönsten Orte oberhalb Alexisbads auf uns, die Verlobungsurne. Auf der hervorspringenden Klippe des Habichsteins steht auf einer Stehle eine gestiftete Urne. Ein herrlicher Platz, um den Blick nach Westen in des Selketal schweifen zu lassen. Ich habe jetzt wieder die Hörner von Fritz im Ohr, der hier im Sommer so unvergessen für uns aufgespielt hat. Etwas oberhalb der Urne steht eine Schutzhütte und neben ihr ein Stempelkasten der Harzer Wandernadel.
Harzer Bergwald Tipp zu Fritz dem Selke-Bläser
Früher war er meist am Donnerstag auf dem Klippenweg weithin zu hören. Der Selke-Bläser Friedrich Rausche unterhielt Wanderer und Kurgäste mit seinem Waldhorn und Tenorhorn. Im Sommer 2016 spielte Fritz auch für Harzer Bergwald am Friedensdenkmal und später in der untergehenden Sonne an der Verlobungsurne. Am Friedensdenkmal kam es sogar zu einem ungeplanten Duett mit der Selketalbahn. Schaut euch unbedingt sein Video dazu an! | ||
Der Klippenweg führt uns weiter nach Norden entlang an den steilen Hängen des Selketals. Schon nach kurzer Zeit kommt das Birkenhäuschen ins Blickfeld. Liebevoll aus Birkenästen geformt, gibt es einen Blick auf Alexisbad frei, als würde man von einem Balkon schauen. Wir müssen weiter, denn es stehen noch einige Highlights auf dem Plan. Das Friedensdenkmal, die Luisenklippe mit dem Tempel und der Pionierweg mit dem Pioniertunnel. Fast ausschließlich sucht sich der Selketalstieg seinen Weg auf schmalen Pfaden und irgendwann kommt dann der Höhepunkt jeder Wanderung oberhalb von Alexisbad.
Schon von weitem schimmert das Weiß der Köthener Hütte durch die kahlen Wipfel der Bäume. Je näher man kommt, desto mehr zieht sie uns in ihren Bann. So wunderschön strahlend weiß steht sie auf einer Klippe und gibt den vollen Blick auf den Ramberg nach Westen frei. Zwei Bänke zwingen den Besucher förmlich dazu, Platz zu nehmen und die Eindrücke in sich aufzusaugen. Unzweifelhaft ist die Köthener Hütte die Königin des Klippenwegs. Deshalb kam auch die Harzer Wandernadel nicht umhin, hier einen Stempelkasten zu errichten.
Harzer Bergwald Informationen zur Köthener Hütte
Sie wurde 1897 vom Harzklub-Zweigverein Köthen auf der Klippe des Kapellenfelsens errichtet. Der Glockenturm verleiht ihr das Aussehen einer Kapelle. Leider befindet sich zur Zeit kein Strick an der Glocke. Früher konnte man sie läuten. | ||
Freundschaftsklippe und ein steiler Abstieg
Von nun an beginnt der Abstieg nach Mägdesprung. Wer meint, es könne jetzt nichts Spannendes mehr geben, der täuscht sich. An der Freundschaftsklippe bleibt dir das „Maul“ offenstehen. Auf engstem Raum steht an einem kniehohen Geländer eine Bank und man thront über den Wipfeln des Selketals. Ein weiterer romantischer Fleck auf unserer Tour. Später passieren wir noch die Mägdetrappe und ein mannshohes Kreuz, welches man auch aus dem Tal sehen kann, steht am Felsgrat. Der Weg fällt weiter steil ab und überquert im Tal die L235 zwischen Mägdesprung und Harzgerode. Hinter einem Zaun könnt ihr eine Tierplastik, den „Besiegten Hirsch“ bewundern. Noch wenige Meter und wir haben das Ziel, den Bahnhof Mägdesprung erreicht. Hier endet unsere heutige Reise durch das Tal der Selke.
Fazit
Alexisbad gehört im Ostharz zu den Topp-Adressen. Das Selketal zu Füßen, stehen auf dem Klippenweg die Highlights wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Der Selketal-Stieg schließt diesen Weg mit ein. Deshalb gehört die Etappe von Straßberg nach Mägdesprung zu unseren ganz großen Favoriten. Wenn ihr euch die Tour mit einer Fahrt in der Selketalbahn kombiniert, habt ihr unvergessliche Stunden vor euch und werdet sehr lang von diesen Erlebnissen zehren. Mehr müssen wir dazu nicht sagen, außer: Warum seid ihr noch nicht dort?
Harzer Bergwald Tourentipp in der Region Straßberg
Wenn du dich für diese Tour begeisterst, findest du sicher auch unsere Wanderung an der Grube Glasebach und dem Bergbaupfad interessant. | ||
Die Komoot-Karte zur Tour:
Folgende Wanderkarten haben wir auf Amazon für euch gefunden
Anzeige
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben!