Eine Strecke die Ruhe bietet und schöne Aussichten hat. So war mein Wunsch für diese Wanderung. Weit fahren wollte ich auch nicht, so öffnete ich mein Kartenprogramm und auf Anhieb fiel mir das Okertal ins Auge. Ich fand auf der Karte Wegepunkte, die ich noch nicht kannte. Da ich nicht allein gehen wollte, ludt ich Thomas Schmidt zu dieser Tour ein. Für ihn war der Anfahrweg doppelt so weit als meiner. Thomas für deinen Einsatz und Ergeiz mal ein großes Lob an dieser Stelle. Schnell fanden wir einen Termin und somit war eine neue Tour für unseren Harzer Bergwald geboren.
Harzer Bergwald Tourendetails
Startpunkt: Parkplatz Romkerhaller Wasserfall Länge: 19 Km Stempel der Harzer Wandernadel: 117, 118 und 119 Download: GPX-Datei | ||
Zur Halleschen Hütte
Am Parkplatz Romkerhaller Wasserfall starten wir unsere Romantiktour. Ich zeige Thomas, dass wir hoch auf den Ahrendsberg gehen wollen, worauf ich mit mahnenden Blick an eine Romantiktour erinnert werde. "Entspann dich und lass uns einfach los" sind meine lächelnden Worte. Romantik ist ja nicht gleich um die Ecke. Meist müssen für entspannende Aussichten Hügel erklommen werden. So halt auch hier. Und ohne Fleiß kein Preis. Skeptisch, aber doch neugierig, folgt mir Thomas vertrauenswürdig. Die Oker fließt hier durch das Wasserkraftwerk, was vom Parkplatz gegenüber steht. Wir gehen direkt auf das Wasserkraftwerk zu und bewundern durch die großen Fenster eine Turbine. An einem kleineren Staubecken fließt ein weiterer Fluss. Es ist die Große Romke, die hier in das Okerflußbett mündet. Direkt am Wasserkraftwerk finden wir ein Hinweisschild, was uns den Weg zu den "Ahrendsberger Klippen" zeigt. Wanderweg 17 L ist genau der, den wir gehen wollen. Er ist auch mit einem roten Punkt ausgeschildert. Der Weg führt im Zickzack mal etwas steil, dann wieder leicht bergan zum Gipfel. Es ist ein schmaler Waldpfad mit abwechslungsreichen Aussichten. Hohe Fichten ragen zum Himmel empor. Am letzten Stück wird es noch mal sehr steil. Ein Geländer hilft uns und so schaffen wir den Anstieg zur "Halleschen-Hütte". Bei einigen Wanderern wird dieser Aufstieg auch "Zur Höllischen" genannt, weil der Weg sehr viel Kraft abverlankt. Es lohnt sich auf jeden Fall hier hoch, eine herrliche Aussicht entschädigt die Kraftprobe. An der Schutzhütte ist die Stempelstelle 119 angebracht, wo wir unseren ersten Eintrag in unseren Stempelpass absolvieren. Thomas und ich sind stolz, diesen Weg genommen zu haben und freuen uns sehr, so eine wunderschöne Aussicht genießen zu dürfen. Wir haben heute mit dem Wetter sehr viel Glück und können von hier oben über hohe Gipfel des Harzes schauen. Thomas und ich machen unsere Fotos und weiter geht es. Obwohl wir noch gerne länger geblieben wären. Unser Zeitrahmen lässt das heute nicht zu. Hinzu kommt noch, dass es durch den Wind sehr zugig ist und somit ungemütlich wird.
Harzer Bergwald Tipp zum Wanderweg 17 L:
Der Wanderweg 17 L ist an nassen Tagen sehr rutschig und bei Eis oder Schnee nicht zu empfehlen. Bitte seid hier vorsichtig, auch wenn jeder für sich selber die Verantwortung trägt. Unser Interesse ist es, dass ihr alle euren Spaß habt und unversehrt nach Hause kommt. | ||
Großer Steffenstalskopf
Wir bleiben auf dem Klippenweg, roter Punkt und gehen in Richtung "Jugendwaldheim Ahrendsberg". Nach etwa einem Kilometer biegen wir scharf links auf den Kniepweg ab. Ein Hinweisschild aus Holz zeigt die Richtung. Der Weg führt uns ins Große Steffenstal. Ein Bachlauf plätschert hier seelenruhig. Ein wunderschönes Geräusch. Wir lauschen dem sanften Plätschern des Wassers. Der Bachlauf hat sehr viel zu erzählen und so können wir uns nur schwer trennen. Schon bald kommen wir an einen Aussichtspunkt, den wir selbstverständlich mit in unsere Tour einfließen lassen. Wir können zum Ahrendsberg rüberschauen. Fotos werden gemacht und die Aussicht wird bewundert. Der Kniepweg macht hier eine Spitzkehre. Nach einer kleineren Steigung biegen wir gleich wieder links ab. Ich berichte Thomas davon, dass ich beim Planen unserer Tour eine Klippe im Kartenmaterial an dieser Stelle gefunden habe und sie mir ansehen möchte. Er ist sofort begeistert und so folgen wir den GPS-Anweisungen. Ein wilder Forstweg, der mit Gras zugewachsen ist, zeigt sich an dieser Stelle. Als wir am ersten Felsrand stehen, haben wir schon eine sehr gute Sicht. Doch es kommt noch besser. Wir folgen dem Graspfad und kommen zu einer richtig schönen Klippe mit super Sicht. Der "Große Steffenstalskopf" ist erreicht. Die Kameras zeigen vollen Einsatz. Thomas Schmidt erfindet etwas neues, was sich Riekepose nennt. Hat wohl etwas mit dem Bild rechts zu tun. Wir Beide lachen und sind sehr ausgelassen. Wir fühlen uns in dieser Gegend einfach wohl. Schon jetzt lobt mich Thomas für die heutige Tourausarbeitung und wir haben noch einges vor uns.
Harzer Bergwald Tipp Aussichtspunkte:
Nehmt euch Zeit für diese Tour. Genießt einfach ohne Eile. Die Eindrücke und Aussichtspunkte sind es Wert. | ||
Der Alte Mann wartet schon
Wir gehen zurück zum Hauptweg und folgen dem Kniepweg Bergauf. An einer Wegbiegung setzen wir den Blinker nach links und folgen jetzt dem Ringweg. Nach nur wenigen hundert Meter erreichen wir einen weiteren Aussichtspunkt. Die Kameras packen wir ab jetzt gar nicht mehr ein. So viele schöne Motive. Unsere Augen glänzen vor Freude. Wir verlassen an einer Spitzkehre den Ringweg und folgen einem Waldpfad nach links. Ich sehe eine Fichte, die merkwürdige Wucherungen hat. Es hat den Anschein, dass ein Wanderer einen Baum umarmt. An der "Romkestraße", einem Wirtschaftsweg, biegen wir nach links ab. Rechts neben uns verläuft die Große Romke. Thomas hakt ungeduldig nach: "Eigentlich würde ich gern mal etwas Wasser sehen, du hattest doch welches versprochen." Ich beruhige ihn und verspreche, dass er sogleich welches sehen wird. Nach etwa 150 Metern kommen wir der "Großen Romke" sehr dicht und wir können ab jetzt Wasser sehen. Thomas strahlt und ohne weitere Worte geht er direkt zum Wasser und macht dort seine Fotos. Wir gehen ein kleines Stück am Flußlauf entlang, da wir von hier den Wasserlauf filmen und fotografieren können. Thomas findet unter einer großen Buche, die zur grünen Jahreszeit wie ein Sonnenschirm wirken muss, einen eckigen Stein. Hier sucht er sich ein ruhiges Plätzchen zum Pausieren. "Herrlich" schwärmt Thomas. Ich schaue auf die Uhr, es ist halb Zwei und ich weiß, dass wir noch nicht am Ende unserer Reise sind. So motiviere ich zum Weitergehen. "Wir haben noch viel zu sehen" sind meine Worte. Nur schweren Herzens trennt sich Thomas von seiner Ruhestätte. Wir kommen aber gar nicht so weit. Nur bis zur nächsten Kreuzung. Wir biegen nach rechts auf den Oberen Romkerkopfweg ab. An dieser Wegkreuzung befindet sich eine Furt mit einer Brücke. Die "Große Romke" läuft dort über den Wanderweg. Wir Beide schauen uns an, grinsen uns einen und schon ist Fotografieren und Filmen angesagt. Somit kurze Pause. Der Wanderweg Oberer Romkerkopfweg führt um den Berg "Große Romke" herum und bietet schöne Aussichtspunkte. Natürlich müssen auch hier unsere Kameras herhalten. Unterwegs treffen wir auf sehr viele Klippen. Eine ist schöner als die Andere und dazu noch beschriftet. Eine Klippe nennt sich "Wackelstein", diese mussten wir uns näher ansehen. Ein Stein liegt hier knapp auf einen Anderen und hält sich durch sein eigenes Gleichgewicht. Wir kommen auf dem Kötenweg und biegen hier nach links ab. Kurz danach treffen wir auf den "Ahornplatz". Ein alter Ahorn zeigt sich in voller Pracht. Im Frühling und Sommer muss dieser Ahron noch intensiver wirken. Leider zeigt er sich auf unserer Tour nicht im vollen Gewandt. Dafür ist es noch zu kalt. So gehen wir weiter und biegen nach links in Richtung "Kästehaus" ab. An der Bushaltestelle halten wir uns rechts. Auf dem Teerweg bergab geht es weiter. Klippen in verschieden Formen begleiten uns. Ein paar Gehminuten später kommen wir zum "Treppenstein". Die Stempelstelle 117 befindet sich am Rastplatz. Einen Abdruck vom Wanderstempel in den Pass und schon besteigen wir den "Treppenstein". Wir haben schon fast Sonnenuntergang. Das Okertal zeigt sich sehr weit. Wir bekommen einen traumhaften Blick durch das Okertal. Dass wir hier filmen und fotografieren, brauch ich nicht weiter zu erwähnen. Es wäre eine Schande, das nicht zu tun. So gern wir noch bleiben würden, aber das Sonnenlicht und der frische Wind fordern zum Weitergehen auf. Vom "Treppenstein" geht es den steilen Aufstieg zum "Kästehaus". Wir entscheiden uns dafür, weil es der kürzeste Weg ist.
Harzer Bergwald Tipp Alternative zum steilen Aufstieg:
Da der steile Aufstieg tatsächlich nicht ohne ist, empfehlen weniger geübten Wanderern hier den Hinweg zurückzugehen. Die Wegstrecke ist zwar länger, aber bequemer. | ||
Es ist ein Zickzackweg mit Waldhumusboden. Am Teerweg kommen wir raus und folgen den Ausschilderungen zum "Kästehaus". Die Stempelstelle 118 befindet sich an der Informationstafel. Am Zaun der Ziegenweide können wir heute den Brocken sehen. Die Sicht ist noch immer sehr gut. Hinter der Infotafel, wo die Stempelstelle befestigt ist, führt ein schmaler Weg zu den Kästeklippen. Wir besteigen die Klippe und kommen an einem Geländer an. Ich zeige zu einem Fels, der sich "Alter Mann" nennt. "Thomas schau, der Alte Mann wartet schon auf uns" witzel ich. Thomas kommt näher und erkennt das Bild des Alten Mannes. Erfürchtig legt sich Thomas vor ihm auf den Boden und fotografiert den Fels. Es wird sehr kühl mittlerweile. Weswegen wir hier nur kurz verweilen. Auf unserem Rückweg zum Auto treffen wir auf die Klippen Hexenküche, Mausefalle und Feigenbaumklippe. Auf der letzteren werden wir Zeuge eines wunderschönen Sonnenuntergangs, was unsere Romantiktour noch mal so richtig abrundet. Den Abstieg machen wir über die "Kleine Romke", die zum "Romkerhaller Wasserfall" wird. Wir gehen rechts neben dem Wasserfall einen schmalen Pfad runter. Andächtig machen wir noch Fotos vom Wasserfall. Zu unserem Entsetzen müssen wir leider die Zerstörung des Froschkönigs am Wasserfall feststellen. Wir hoffen, dass dieser wieder erneuert wird. Am Parkplatz ziehen wir uns um, lassen noch mal den einen oder anderen Aussichtspunkt von Heute revue passieren und verabschieden uns von einander. Ja, da staunt man. Zwei erwachsene Männer, die gern ihre Abenteuer auf ihren Wanderungen erleben, sind auf dieser Tour völlig entspannt. Man muss sich bei einer Wanderung einfach mal Zeit und Ruhe nehmen. Erst dann lernt man auch den Wandertag zu genießen. Thomas, ich freue mich schon auf unsere nächste gemeinsame Tour.
Fazit:
Eine Tour zum Entspannen und Genießen. Früh los gehen, so hat man mehr vom Tag. Da diese Tour zwei knackige Steigungen hat und auch 19 Km lang ist, nehmt euch etwas für ein Picknick mit. Es gibt genügend schöne Plätze dafür. Bei Handynutzung ist noch zu beachten, dass es im Okertal zu Empfangsproblemen kommen kann. Hier ist teilweise kein Netz. Benutzt von Komoot den Offlinemodus, so ist eure Handynavigation sicher. Wir wünschen wir euch viel Spaß auf dieser romantischen Bergtour.
Komoot-Karte zur Tour:
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