Der Lutherweg im Harz und Mansfeld-Südharz

Luthers GeburtshausDie gesamte Strecke von Rodishain bei Rottleberode bis nach Rollsdorf bei Eisleben wurde in sechs Etappen aufgeteilt. Somit wrid die Region Mansfeld-Südharz durchquert. Der Weg ist mit seinen vielen Kilometern, allein in Sachsen-Anhalt sind es 400 km und im Raum Mannsfeld-Südharz 84 km, eigentlich ein Fernwanderweg, er ist aber nicht als solcher ausgeschrieben. Eher gilt er als Pilgerweg. Der Lutherweg verläuft grob gesagt von Rodishain über Hainfeld, Stolberg, Wippra, Gorenzen, Lutherstadt Mannsfeld, Klostermannsfeld, Helbra, Lutherstadt Eisleben nach Rollsdorf Bindersee. Die Natur ist, wie bei einem Fernwanderweg bzw. Pilgerweg, nicht anders zu erwarten, sehr abwechslungsreich. Der Lutherweg führt durch Waldgebiete, die alles andere als eintönig sind. Weiter bietet er unvergessliche Aussichten. Das Betreten der Ortschaften erzeugt einen „Wow-Effekt“. Manchmal fühlt man sich in den Ortschaften in die Lebzeiten Martin Luther´s zurückversetzt. Natürlich findet man Spuren und Gedenkstätten von Martin Luther an sehr vielen Plätzen und Orten. Einige Kirchen, wo Martin Luther einst predigte, stehen zur Besichtigung und zum Gebet offen. Unter den Tipps werden die Öffnungszeiten der Kirchen und Museen, soweit ermittelbar, bekanntgeben. Ferner führt der Lutherweg an Gewässern, wie Seen, einer Talsperre, Flüssen und Bächen vorbei. Auch Naturschutzgebiete werden durchquert. Hier bitten wir darum, was selbstverständlich sein sollte, mit der Natur sorgsam umzugehen. Das Pilgern ist selbstverständlich sehr gern gesehen und erwünscht. Orte der Selbstfindung, Meditation oder Gebete wird man auf dem Lutherweg reichlich finden. Jetzt lasst uns wandern gehen. Der Lutherweg erwartet uns. Herzlich willkommen zu einer sehr eindrucksvollen, unvergesslichen Reise auf dem „Lutherweg“. Harzer Bergwald wünscht sehr viel Spaß auf den Spuren von Martin Luther! Mehr über den gesamten Lutherweg erfahrt ihr auf der Seite der Lutherweg-Gesellschaft.
 
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Die Etappen des Lutherwegs im Harz und Mansfeld-Südharz

Von Rodishain zum Josephskreuz

 Vom Josephskreuz bis zur Staumauer Wippertalsperre

Von der Staumauer Wippertalsperre bis Gorenzen

Von Gorenzen nach Helbra

Von Helbra nach Wormsleben

Von Wormsleben nach Rollsdorf

Lutherweg Mansfeld-Suedharz: Josephskreuz bis Staumauer Wippertalsperre

Ich verbrachte eine sehr schöne Nacht im Feriendorf „Forsthaus Auerberg“. Ausgeruht und neu motiviert begebe ich mich zum Josephskreuz hoch, von wo meine heutige Etappe starten soll. Am Josephskreuz lasse ich die Impressionen der imposanten Stahlkonstruktion noch einmal auf mich einwirken.

Etappe 2 vom Josephskreuz zur Staumauer Wippertalsperre

 Harzer Bergwald Tourendetails:

Start: Josephskreuz

Streckenlänge: 18 Km

Streckenverlauf: Josephskreuz, Wipper, Wippertal, "Dicke Buche", "Markttalsmühle", Wippertalsperre;

Sehenswürdigkeiten: Josephskreuz, Wipper, Wippertal, Wippertalsperre

Stempelstellen der Harzer Wandernadel: 215 Josephskreuz und 219 Wippertalsperre

Stempelstellen Lutherweg: - Keine -

Übernachtungsmöglichkeit: 

In Wippra das Hotel „Deutsches Haus“ Entfernung von der Staumauer ca. 6 Km, liegt auf dem Lutherweg nach Wippra.

Hotel „Wippraer Hof“ ca. 6,5 Km von der Staumauer entfernt, liegt ebenfalls auf dem Lutherweg;

Infos für Bus und Bahn: www.db.de  und  www.vgs-suedharzlinie.de

Download: GPX-Datei(Etappe 2) GPX-Datei (kompletter Weg)

Vom Josephskreuz zur "Dicken Buche"

WaldwegAn der Infotafel von Mansfeld-Südharz begegne ich dem grünen "L". Es zeigt auf eine Buche, zu der ich gehe und erkenne den Wegweiser, welcher rechts nach Wippra zeigt. Mein Wanderweg mit dem grünen Balken soll heute meine hauptsächliche Ausschilderung sein. Das weiß ich durch das Informationsheft vom Bundesland Sachsen-Anhalt. Ich folge dem Wegweiser und mein Weg führt zunächst links am Zaun vom Josephskreuz vorbei. Gleich an der nächsten Abbiegung knicke ich nach links weg. Der Weg geht mitten durch den Wald bergab. An einer Bank biege ich nach rechts und folge dem Splittweg etwa 100 Meter und biege dann scharf nach links. Als Abkürzung kann auch geradeaus gegangen werden, der schmale Weg von der Bank aus durch den Wald trifft wieder auf den Lutherweg. So viel kürzt man auch gar nicht ab, es sind etwa 50 Meter. Das kann und soll jeder für sich entscheiden. Ich bleibe stur auf dem Lutherweg und mache also den längeren Weg. Tiefe Treckerspuren verraten mir, dass schwere Maschinen hier den Waldboden aufgefahren haben. Pfützen haben sich vom letzten Regenguss in den Spuren gebildet. Der Weg ist etwas matschig. Das Grün wird dichter. Etwas später stehe ich vor einem grünen Buchenbusch. Da ich mein GPS eingeschaltet habe und auch nochmal meinen Weg mit der Karte abgleiche, bin ich mir sicher, dass der Weg der Richtige ist. Nach kurzem Suchen finde ich an der großen Buche den Wegweiser mit dem grünen Balken. Okay… Also ab jetzt geht es auf einen Abenteuerpfad. Cool denk ich mir und ziehe weiter. Mit Spaß und Frohsinn erlebe ich die pure Natur. Junge Büsche bilden eine Art Tunnel, durch den ich gehe. Wildschweinsulen finde ich jetzt sehr oft. Kurz danach wird es wieder hell, da die Buchen sehr hoch stehen. Über brüchige Baumstämme, die hier als Treppenstufen in den Boden eingearbeitet sind, komme ich zu einer Stelle, die sehr matschig und feucht ist. Ein kleiner Bachlauf ist nach näherem Hinsehen zu erkennen. Aus der Karte erlese ich, dass es ein Zulaufarm vom „Krummschlachtbach“ sein muss, der hier entlangfließt. Der Wanderweg verläuft direkt darüber und biegt am anderen Ufer nach rechts weg. Der Wanderweg grüner Balken ist sehr gut ausgeschildert und so kann ich ihm sehr gut folgen. Das Lutherzeichen ist leider nicht so oft zu sehen. Macht nichts, ich weiß ja wo ich lang muss. Nach etwa 100 Metern überquere ich den „Krummschlachtbach“ und gehe auf Reisigboden den kleinen Hügel bergauf. Nach einem Geröllweg komme ich auf einem Feldweg zu einer großen Wiese. Ich kann Greifvögel entdecken, die sich um ihr Frühstück bemühen. Ein Bussard und ein Milan kreisen um die große Wiese. Sie streiten sich um die Beute. Ich bleibe einen Augenblick stehen und beobachte die Vögel. Im Anschluss überquere ich die Landstraße 236. Sie kommt vom Auerberg und führt nach Schwenda. Auf der anderen Straßenseite finde ich eine Schutzhütte, die zu einer Pause einlädt. Da ich aber schon eben bei der Vogelbeobachtung eine kleine Pause eingelegt habe, Lutherwegsetze ich meine Tour fort. Ich komme zu einer Wegkreuzung. Leider ist der Weg nicht ausgeschildert, aber durch die Informationen von Sachsen-Anhalt und meinem Navigationssystem weiß ich, dass der Weg hier nach rechts abbiegt. Laut der Karte biegt man hier gar nicht rechts ab, sondern geht gerade aus. In der Natur ist es ein klarer Rechtsabbieger. Ich folge etwa einen Kilometer einem breiten Wirtschaftsweg, dann biege ich leicht nach rechts ab. Der Wanderweg grüner Balken und Hinweisschilder nach Wippra helfen hier. Himbeeren wachsen und ich habe Glück, sie sind schon reif. Ich koste reichlich davon, denn sie schmecken ausgezeichnet. Blumen und hohe Disteln wachsen hier. Ein Bienenschwarm ist mit der Bestäubung der Pflanzen beschäftigt. Dass ich hier filme und fotografiere ist schon fast selbstverständlich. Bunte Schmetterlinge laben sich ebenfalls an den Pflanzen. Jedoch sehe ich davon später noch reichlich. An der nächsten Kreuzung finde ich leider keine Wegweiser. Aber hey, ich will nach Wippra und da, wo der Weg nicht ausgeschildert ist, geht es gerade aus. Nur ganz traue ich dieser Aussage nicht und schaue doch noch mal auf mein Navigationsgerät. Es zeigt ebenfalls geradeaus. Also auf geht’s. Der Weg wird schmaler und führt zur Landstraße 234. An dem Wegweiser und Kartenmaterial erkenne ich, dass der Weg an der Straße entlang läuft. Da kein Wanderweg vorhanden ist, ziehe ich mir meine orangene Warnweste an und gehe auf der gegenüberliegenden Straßenseite entlang. Ich gehe also den Fahrzeugen entgegen, damit ich besser gesehen werde. An der Wipper-Brücke biege ich nach links auf den Wirtschaftsweg ein. Ich befinde mich im Wippertal und folge dem grünen Balken Richtung Wippra.

 Harzer Bergwaldtipp zur Landstraße 234:

Das Sicherste ist die Straße zunächst nicht zu überqueren. Sondern auf der Wiese entlang der Straße zu gehen. Die Straße wird dann hinter dem Bogen überquert. Der Bogen hat etwa 300 Meter und ist überhaupt kein Umweg!

Furt Dicke BucheNach weiteren 100 Metern treffe ich auf Wegweiser, die Richtung „Markttalsmühle“ zeigen, diesen Weg nehme ich. Die Kennzeichnung bleibt bis zur Wippertalsperre beim grünen Balken, also ganz einfach nur dem Weg folgen denk ich mir noch, und mach mich auf. Das Wippertal ist mit seiner Natur ein schönes Fleckchen Erde und so genieße ich die Landschaft und bemerke den groben Splitt unter meinen Sohlen kaum. Des Öfteren laufe ich durch Schmetterlingsschwärme. Die Falter sitzen auf den Wiesenblumen am Wegrand und durch mein Vorbeigehen werden sie aufgeschreckt. Mir gelingen Fotos von zwei Pfauenaugen, die sich gerade eben auf eine der Blüten setzen. Ein Bussard steigt aus einem der Laubbäume auf und pfeift. Es ist ein sehr schönes Erlebnis. An dem Rastplatz „Dicke Buche“ mache ich eine kleine Pause. Der gerade eben aufgestiegene Bussard beginnt seinen Jagdflug und kreist in der Luft. Immer wieder kreist er über das Flussbett der Wipper. Ich sitze da und genieße diesen Augenblick.

Von der "Dicken Buche" zur Staumauer Wippertalsperre

Nach einigen Minuten motiviere ich mich zum Weitergehen. Was gar nicht so viel Motivation braucht, denn ich möchte unbedingt das heutige Etappenziel, die Wippertalsperre, erreichen und es ist gar nicht mehr so weit. An der „Dicken Buche“ wird eine Furt mit Hilfe einer Holzbrücke überquert. Es ist ganz klar die Wipper, die hier entlang fließt. Der Wasserstand der Furt ist heute nicht all zu hoch, ich könnte direkt durchgehen. Ich bevorzuge die Brücke und überquere die Wipper. Der Fluss verläuft jetzt zu meiner Linken. Ich komme zur Markttalsmühle und biege nach links ab, überquere die Wipper und biege gleich wieder nach rechts ab. Es ist ein schmaler Weg zwischen zwei Bäumen, der hier entlang führt. Die Wipper verläuft so an meiner rechten Seite und so bleibt es bis zur Staumauer der Wippertalsperre.

 Harzer Bergwald Hinweis zur Wegkreuzung "Markttalsmühle":

Nicht nach rechts dem Kaiser-und Königsweg folgen. Er führt in die falsche Richtung. Der Weg gabelt sich zwar noch mal etwas oberhalb, verläuft dann aber in den Sumpf bzw. Flusslauf. Ein Durchwandern ist sehr gefährlich, da man dort im Morast versinken kann!!! Bei starken Regenfällen kommt es in diesem Gebiet sehr oft zur Überflutung, weshalb der Boden sumpfig ist.

Bitte beachten:

Befindet sich die Wipper ab Markttalamühle zu Ihrer linken Seite, gehen Sie falsch, auch wenn die Karten und Wegerklärungen von Sachsen-Anhalt etwas anderes zeigen.

Der Lutherweg hat an dieser Stelle keinen Hügel der bestiegen werden muss. Der Kaiser-und Königsweg aber schon!!!

Suchen Sie die Zeichen des Lutherweges. Diese sind ab "Markttalsmühle" vorhanden!

WippertalsperreAb jetzt finde ich das Lutherzeichen wieder und ich fühle mich auf dem Weg richtig gut aufgehoben. Gleich zwei Begleiter zeigen mir ab jetzt den Weg. Zum einen bleibt es bei dem gewohnten Wegzeichen grüner Balken und zum anderen das grüne "L" vom Lutherweg. Der Weg verläuft überwiegend über Splitt. Kurze Wald - und Wiesenwege werden ebenfalls betreten, sie bleiben aber wirklich die Ausnahme. Die Wippertalsperre kommt nach einer langen Wegstrecke immer näher. Ich komme zum Wipper-Einlauf. Da ich mich etwas oberhalb der Wipper befinde, kann ich den Einlauf in die Talsperre sehr gut erkennen. Der Boden im Flussbett ist matschig. Hohe Schilfpflanzen ragen zum Himmel. Fischreiher, es sind tatsächlich vier, stehen starr und warten auf den günstigen Moment zum Beute machen. Frösche quaken erst sehr laut, als ein weiterer Fischreiher sich nähert, wird es ganz still. Nur die Grillen zirpen noch im Schilf. Etwas weiter finde ich eine schöne Stelle, wo ich direkt zum Wasser komme. Ein Angler sitzt hier und hat seine beiden Ruten für einen Fang ausgeworfen. Nach einem kleinen Smalltalk erfahre ich, dass er es auf Karpfen angelegt hat. Die Stelle ist sehr idyllisch und so verweile ich auch hier. Eine Sitzbank bietet direkt am Ufer eine Sitzmöglichkeit, die ich natürlich nutze. Mein nächster Anlaufpunkt ist die Stempelstelle 219 der Harzer Wandernadel. Nachdem ich an einer umgestürzten Tanne zwischen den Tannenzeigen hindurch gehe, komme ich am nächsten Uferbogen der Talsperre an der Stempelstelle an. Selbstverständlich wird diese in meinen Wanderpass eingetragen. Wieder einmal lädt hier eine Bank zum Verweilen ein. Nur möchte ich zu meinem Etappenziel und so gehe ich weiter. Auf der anderen Seite der Talsperre höre ich Jugendliche, die im Wasser der Talsperre toben. Die eine oder andere Bank mit herrlicher Aussicht über die Talsperre verlockt immer wieder sich zu setzen, jedoch bleibe ich standhaft und folge dem Lutherweg. Unterwegs treffe ich auf ein Informationsschild, wo die Vogelwelt dieser Landschaft erklärt wird. Etwas weiter komme ich auf die Staumauer der Wippertalsperre. Diese Talsperre ist zwar nicht sehr groß, aber ihren Reiz hat sie allemal. Nach einem kurzen Fotoshooting geht es den Weg links neben der Staumauer runter. Einige nehmen auch den direkten steilen Abstieg. Mir ist das zu gefährlich und ich möchte auf Lutherspuren wandern, also folge ich dem längeren Weg. Unterhalb der Staumauer hat man einen eindrucksvollen Blick zur Staumauer hinauf. Ich jubele, da die heutige Etappe geschafft ist. Doch was mache ich heute noch und vor allem, wo übernachte ich? So einen Fernwanderweg geht man ja nicht unvorbereitet, also hab ich natürlich die Lösung zu Hand. Zelten ist ja leider offiziell in der Natur verboten und die Schutzhütten, die auf dem Lutherweg aufgestellt sind, eignen sich nicht unbedingt zum Übernachten. Also, zunächst mal an der Wippertalsperre reichlich erholen und entspannen. Später werde ich die Etappe 3 bis Wippra beginnen. Es sind von der Talsperre bis Wippra etwa 6 Kilometer. Im Hotel „Deutsches Haus“ habe ich für die Nacht ein Zimmer gebucht. Natürlich alles von zu Hause geplant und gebucht. Ich will zwar Abenteuer, aber wo ich meine Nacht verbringe, soll schon vernünftig geplant sein. So ist die 2. Etappe geschafft!

Fazit:

Ein herrlicher Tag mit sehr vielen Erlebnissen geht zu Ende. Ich freue mich schon auf Etappe 3. Jetzt ist erstmal Erholung angesagt, Meine Füße baden schon in der Talsperre. Was für eine Wohltat. Der Rest des Körpers wird wohl gleich folgen. Also dann...!

Zugehörige Teile:

Etappe 1, Etappe 3, Etappe 4, Etappe 5, Etappe 6

 

Karte zur Tour:

 

Komoot-Karte zum Lutherweg Mansfeld-Südharz:

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